Münster macht neugierig

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Die Stadt hat doppelt so viele Fahrräder (mindestens!) wie Einwohner (ca. 300 000). Und der Tatort-Krimi mit Kommissar Thiel (Axel Prahl) und  Professor Boerne (Jan Josef Liefers) hat Einschaltquoten bis zu 14 Millionen. Doch das in Münster alle zehn Jahre ein großes Kunst-Event „Skulptur Projekte“ angesagt ist, wissen nicht so viele.

In diesem Jahr war es mal wieder soweit. 35 neue Kunstwerke sind dazu gekommen. Außerdem sind Installationen aus den Jahren zuvor im gesamten Stadtgebiet zu besichtigen. Einige der Projekte werden nach der Ausstellung abgebaut andere bleiben dauerhaft stehen.

Erst übers Wasser laufen und dann in die Hafenkäserei

Die Attraktion im Stadthafen ist auf einem Unterwassersteg von einer Uferseite zur anderen
Attraktion im Stadthafen:  Auf einem Steg unter der Wasseroberfläche das Hafenbecken überqueren

Ich leih’ mir ein Rad und fahre in den Stadthafen. Der Binnenhafen ist fast 120 Jahre alt ist und zweigt vom Dortmund-Ems-Kanal ab. Schon alleine dieses  Ziel ist sehenswert. An der Nordseite befindet sich der Kreativ-Kai mit moderner Architektur, Szene-Bars und schicken Restaurants. Auf der anderen Uferseite sind Industriebauten, Kräne und Speicher. Dort erwartet mich ein besonderes Erlebnis. Doch zuerst heißt es:  Schuhe ausziehen und Hosen hochkrempeln. „On Water“ nennt Eyse Erkmen ihre Installation,  eine Unterwasser-Brücke auf der man von einer Seite des Hafenbeckens zur anderen läuft. Von weitem sieht es aus als ob Menschen übers Wasser gehen.

Münster, die Fahrradstadt. Sightseeing auf zwei Rädern muss sein
Rad ausleihen und ab zur Stadtbesichtigung

Wer mag, kehrt nach dem nassen Spaziergang bei Ann-Paulin Söbbeke ein. In ihrer Hafenkäserei gibt es deftige Köstlichkeiten aus Milch – natürlich ist alles Eigenproduktion und stammt aus der dazu gehörenden Bio-Schaukäserei. Zurück in die Innenstadt geht es Richtung Promenade. Mit dem Fahrrad auf dem 4,5 Kilometer langen Grünzug, der sich um die Altstadt entlang der alten Stadtmauer schlängelt. Ein Weg, auf dem jeder Platz hat: Jogger, Spaziergänger und natürlich Radfahrer. Stopp, runter vom Rad: Am Ludgeriplatz steht eine Gruppe von Menschen vor einem vier Meter hohen Granitklotz mit einem Schlitz.

Das Geheimnis des Granitblocks

The Stone, die Skulptur von Lara Favaretto ist nicht zu übersehe
The Stone, die Skulptur von Lara Favaretto ist nicht zu übersehen

Das Denkmal von Lara Favaretto ist rau und scharfkantig und hat einen tieferen Sinn. Der Stein symbolisiert eine Spenden-Box. Die Skulptur wurde gegenüber der Ausländerbehörde aufgestellt und die würde sich über eine kleine Spende für die Flüchtlingshilfe freuen, höre ich wie eine die Stadtführerin zu den Besuchern sagt. Ein Kunstwerk, das es schon länger gibt und zu Münster gehört wie der Tatort sind die Gigant Pool Balls in der Grünanlage am Aasee.

Den Skulpturen auf der Spur

Ich checke meine Mails und stelle fest: Die Handy-Batterie ist fast leer und ich habe die Powerbox vergessen. Kein Problem! Am Pumpenhaus kann man sein Gerät am offenen Lagerfeuer aufladen und solange das Smartphone lädt mit Wartenden ins Gespräch kommen. In mehreren Projekten zeigt Aram Bartholl wie aus Feuer Strom erzeugt wird. Kunst und gleichzeitig Kommunikation  – eine tolle Idee!

Teelichter können Strom erzeugen. Im H1 Tunnel wird das bewiesen. hier kann man sehen wie Teelichter dafür sorgen, das die elektrischen Lämpchen heller werden, eine Installation von Aram Bartholl
Großes Staunen: Teelichter können Strom erzeugen? Im H1 Tunnel gibts den Beweis. Hier kann man sehen wie Teelichter dafür sorgen, das die elektrischen Lämpchen heller werden (Projekt Aram Bartholl)

Übrigens: Die Westfälische Metropole lohnt sich auch außerhalb der Skulptur Projekte für einen Kurztrip. Münster ist eine alte und gleichzeitig junge Stadt mit rund 50 000 Studenten. Sie hat eine wunderschöne Altstadt mit romantischen Giebelhäusern und Bogengängen am Prinzipalmarkt.

Romantisch und schön: Giebelhäuser mit Bogengängen am Prinzipalmarkt
Romantisch und schön: Giebelhäuser mit Bogengängen am Prinzipalmarkt

Interessant ist auch das Stadtmuseum mit den ständig wechselnden Ausstellungen. Mein Favorit ist das LWL Museum für Kunst und Kultur mit Sammlungen aus dem Mittelalter und zeitgenössischer Avantgarde. Schon allein das Gebäude, entworfen von den Architekten Staab aus Berlin,  ist eine Besonderheit. Beeindruckend ist die markante Gebäude-Spitze mit großen Glasflächen und Blick auf die Altstadt.

Das Landesmuseum für Kunst und Kultur
Das Landesmuseum für Kunst und Kultur. Der Erweiterungsbau wurde 2014 fertig gestellt

Noch ein Tipp für die Kunstpause

Und wo kann man übernachten? – werde ich oft gefragt. Meistens passe ich bei dieser Frage. Der Grund: Was mir gefällt müssen andere noch lange nicht gut finden. Das Mövenpick Hotel in Münster, 15 Minuten vom Stadtzentrum entfernt, ist jedoch ein Vorreiter in Sachen Schlafkomfort. Die Betten in den neuen „Sleep-Zimmern“ aller Hotels & Resorts weltweit haben

Taschenfederkern-Matratzen mit variablem Härtegrad. Die Stärke der Matratze ist also individuell einzustellen. So kann der Gast selbst entscheiden ob er hart, mittel oder weich schlafen möchte. Was für ein Komfort! Zu dem liegen alle Sleep-Zimmer in besonders ruhigen Bereichen der Hotels. Zum Zimmer-Service gehören außerdem Schlafmasken, Nacken- und Lavendelkissen sowie Sticker zum Abkleben von Lichtern.

Fotos: © M.Persian

 

 

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