Hier möchte ich jodeln lernen – holladihi holladiho! So schön ist der Achensee, das ich es am liebsten jedem erzählen würde. Wie ein großer Fjord liegt der See vor mir – eingebettet in die imposante Bergwelt des Rofan- und Karwendelgebirges mit seinen schneebedeckten Kuppen. Das Wasser des bis zu 133 Meter tiefen Gewässers leuchtet von türkis- über smaragdgrün bis hin zu aquamarin.
Der größte See Tirols (9 km lang, 1 km breit) ist etwas Besonderes. Kein Wunder, das vor 500 Jahren von dieser Region schon Kaiser Maximilian I. (1459-1519) angetan war. Er soll der erste Urlauber am See gewesen sein. Mit großem Gefolge und speziellen Booten, sogenannten Zillen, reiste er aus Wien zum Fischen und Jagen an, erzählt Wilfried Denk, Direktor im Hotel Travel Charme Fürstenhaus, wo ein Gemälde mit historischem Jagdmotiv über der Treppe neben der Bar ist.
Heute kommen die Touristen zum Wandern, Klettern, Golfen, Reiten, Schwimmen oder sie unternehmen einen Ausflug mit dem Schiff und genießen dabei eine zünftige Brettljause mit frischem Bauernbrot und geräuchertem Tiroler Speck. Oder man setzt sich in die über 100 Jahre alte Achensee Dampf-Zahnradbahn und erfreut sich an dem wunderschönen Panorama. Übrigens: Das historische Gefährt schnauft nur in den Sommermonaten vom Bahnhof Jenbach bis zum Achensee. Auf der knapp sieben Kilometer langen Strecke überwindet die Bahn 440 Höhenmeter.
Hoch hinaus geht es mit der Rofanseilbahn. Dort oben gibt es Kletterrouten für Einsteiger, aber auch leichte Felsen für Kinder. Eine Herausforderung für anspruchsvolle Kletterer ist der Achensee 5-Gipfel-Klettersteig, der zu den Gipfeln von Haidachstellwand, Rosskopf, Seekarlspitze, Spieljoch und Hochiss führt. Auf über 500 Kilometer ausgeschilderten Wanderwegen können außerdem Gipfelstürmer und gemächliche Spaziergänger die tolle Aussicht, Almen und Täler genießen.
Nicht ganz so sportlich aber nicht weniger spannend ist eine geführte Tour mit den Naturpark-Rangern im Alpenpark Karwendel am Westufer des Sees. Ausgestattet mit Rucksack und Fernglas mache ich mich zusammen mit einer kleinen Wandergruppe auf die Suche nach Greifvögeln, Murmeltieren, Steinböcken & Co. Die 3,5-stündige Tour führt vorbei an Wasserfällen, sprudelnden Bächen und durch stille Lärchenwälder. Fazit: Ein tolles Naturerlebnis. Ich weiß jetzt, welche Spuren die Hufe der Gämsen hinterlassen.
Und noch ein Tipp für Wellness-Fans? Gönnen Sie sich eine Massage mit Tiroler Steinöl. Das wird im deutschsprachigen Raum nur am Achensee gewonnen. Die Haut wird weich und geschmeidig. Ich fühl‘ mich entspannt und schnell wieder fit nach der Wanderung. Das wohltuende Öl wurde vor 110 Jahren von dem Mineraliensammler Martin Albrecht entdeckt, als er aus Langeweile kleine Schieferbrocken ins Lagerfeuer warf und die Steine zu brennen begannen. Heute wird der Schiefer in großen Öfen erhitzt. Das Öl, das aus den Steinen entweicht, wird gefiltert, destilliert, abgefüllt und beispielsweise zu naturbelassenen Latschenkiefer-Cremes und Lärchen-Balsam verarbeitet. Das ist zu dem sehr praktisch. So kann jeder den Duft es Achsensees mit nach Hause nehmen.