„Wer an Griechenland denkt verbindet damit meistens Eurokrise, Sirtaki, Zaziki, Retsina, Gyros und Souvlaki. Unsere schöne Natur jedoch ist der größte Schatz, den wir zu bieten haben“, erzählt mir der Kellner im Oceania Clubs in Nea Moudania auf Chalkidiki, während er mir einen griechischen Mokka serviert.
Die Halbinsel Chalkidiki mit den drei „Fingern“ Kassandra, Sithonia und Athos befindet sich in der nördlichen Ägäis und ist ein tolles Ziel für Natururlauber. Entlang der rund 550 Kilometer langen Küstenlinie reihen sich unzählige feinsandige Buchten aneinander, eine schöner als die andere. Doch nur für Badeurlaub ist das Urlaubsziel viel zu schade. Immer mehr Besucher kommen zum Wandern hierher. Ich frage in der Rezeption nach und erfahre, dass am nächsten Morgen eine Tour angeboten wird und lerne Chris kennen. Der 28jährige studiert Umweltwissenschaften und kennt sich in der Pflanzen- und Tierwelt bestens aus.
Er zeigt uns die heimischen Aleppo-Kiefern, die sich an manchen Stellen an die Steilküste klammern, ohne in das tiefe Blau der Ägäis zu stürzen. An einigen Baumstämmen sind Blechdosen befestigt, in denen Harz gesammelt wird. Retsina heißt der Saft aus der Rinde. Der Wein wird ohne Zusätze hergestellt und ist, in Maßen getrunken, ein köstliches Getränk, erklärt Chris. Der Weg ist schattig und überhaupt nicht steinig. Das ermuntert einige aus der Gruppe sich die Schuhe auszuziehen und barfuß zu laufen. Es macht Spaß mal wieder den Boden unter den Füßen zu spüren und ist gleichzeitig eine kostenlose Fußmassage!
Rund 20 Wanderrouten – von leicht bis schwer – findet man im Wanderführer der Chalkidiki Hotelvereinigung. Die blau-weißen Wegweiser sind mit dem Dreizack des Poseidons gekennzeichnet. Zu den schönsten Touren auf Kassandra gehört die Wanderung von Sani über Sani Camping nach Siviri. Der Duft von Rosmarin, Salbei und Kamille ist ständiger Begleiter, genauso wie die Kaninchen und Eidechsen, die den Weg kreuzen. Nach vier Kilometern führt der Küstenpfad hinab zum Meer. Auf dem Gelände des ehemaligen „Sani Camping“ findet man Ausgrabungen aus der Byzantinischen Zeit. Nur einige Meter weiter ist ein Badestrand. Bevor es die nächsten Kilometer stetig aufwärts entlang der Klippen geht, sollte man dort noch ein Bad nehmen und sich erfrischen. Am Ziel wird der Wanderer für die Mühen des Anstieges mit weiten Blicken über die Ägäis und bei idealem Wetter auf den Berg Olymp belohnt.
Etwas leichter ist der Weg durch das Vogelschutzgebiet von Sani. Erst seit letztem Jahr wird die geführte Tour den Gäste des Oceania Club Hotels und des Sani Resorts angeboten. Für den Vorstand der Sani AG, Dr. Andreas Andreadis, und seine Tochter Eleni wird Umweltschutz auf der Halbinsel Chalkidiki ganz groß geschrieben. So konnten in den letzten Jahren mehrere tausend Bäume, die durch einen Waldbrand zerstört wurden, dank einer Spendenaktion der Gäste aufgeforstet werden. Für sein Engagement wurde das 5 Sterne „Ultra All inclusive-Hotel“ Oceania Club in Nea Moudania mit dem „Travelife Gold Award“ ausgezeichnet.