Meine besten Urlaubs-Erinnerungen sind Begegnungen, die ich nicht vergesse. Auf Jamaika lernte ich Patrice Wymore, die Witwe von Hollywood-Legende Errol Flynn (1909-1959) kennen.
Die betagte, aber immer noch sehr attraktive Lady lebt seit über 60 Jahren auf der Karibikinsel. Die Schauspielerin („Herr der rauen Berge“ und „In all meinen Träumen“) kam durch Zufall nach Jamaika. Und das war so: Während eines Segeltörns legte Errol Flynn im Hafen von Port Antonio an. Der Ort gefiel ihm und er beschloss dort ein Haus zu bauen. Natürlich zog Patrice mit ein…
„Island in the sun“, wie Harry Belafonte Jamaika das drittgrößte Eiland der karibischen Antillen nannte war schon immer Anziehungspunkt für Promis. Vor 100 Jahren kamen Leute, die es sich leisten konnten, mit dem Bananendampfer. Heute werden sie mit dem Wasserflugzeug direkt vor dem Strandhotel abgesetzt. Überall auf der Insel gibt es versteckte Künstleroasen. Cinnamon Hill zum Beispiel, das ehemalige Anwesen des verstorbenen Countrysängers Johnny Cash („The man comes around“), ist ein Kolonialhaus aus dem 18. Jahrhundert. Man kann es vom Golfplatz (Spielbahn 14) sehen. Eine Spielbahn weiter am Wasserfall wurde 1973 eine Szene des James Bond-Films „Leben und Sterben lassen“ gedreht.
Ein Ort zum Staunen ist das Landhaus Firefly mit einem wunderbaren Blick auf Port Maria. Der englische Schriftsteller, Maler und Komponist Noel Coward ließ sich dort zu seinen Werken inspirieren. Beim Rundgang durch die Räume hat der Besucher das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben. Die Wohn- und Arbeitsräume sehen so aus, als ob der Hausherr nur mal kurz das Zimmer verlassen hat.
Firefly ist heute ein Museum, das auf Initiative von Chris Blackwell eingerichtet wurde. Der ehemalige Musik-Produzent von Bob Marley, U2, Grace Jones und Tom Waits liebt die Insel und setzt sich für den Tourismus ein. Er gründete die Island Outpost Hotels.
Das sind kleine, individuelle Anlagen wie z. B. das Hotel Strawberry Hill Resort. Das Hotel im Kolonialstil liegt an einem Hang in den berühmten Blue Mountains, rund 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Vom Pool hat man einen weiten Blick auf Kingston, die Hauptstadt Jamaikas. Popstars wie Bono von U2, Sting und Phil Collins sind hier schon im Pool geschwommen. Anfang der 70er Jahre hat Blackwell das ehemalige Plantagenhaus gekauft und stellte es den Künstlern als Rückzugsort zur Verfügung. An den Wänden im Konferenzraum und auf den Fluren hängen Gold- und Platin-CDs. Ein Erlebnis, nicht nur für Musikfans!
Ein Muss ist der Besuch im Bob-Marley-Museums (56 Hope Road). Der König des Reggaes, der 1981 verstarb, ist auf der Insel überall gegenwärtig. Er ist auf T-Shirts und Tassen abgebildet, eine Ikone. Der Musiker wird als Erlöser, Rebell und Held verehrt.
Jamaika ohne Reggae – da würde was fehlen. Von früh bis spät hört man den Sound. Auf der Straße im Bus am Strand…! Und erst recht am Wochenende: Dance Hall heißt die Party in den Dörfern. Dann dröhnt die Musik aus riesengroßen Boxen durch die Nacht. „Cool Runnigs“, sagen die Bewohner. Und das heißt so viel wie „dabei sein ist alles“.
www.jamaica.com Fotos (17): Copyright Marita Persian