Loving a language – coole Sprachferien an der Südküste Englands

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„Das sind ja richtig coole Sprachferien!“ Der 17jährige Max (rechts) und seine ein Jahr jüngere Schwester Anna (Mitte) sind begeistert. Was keineswegs so selbstverständlich ist, denn die beiden drücken in ihren Ferien  in England die Schulbank  – und das zusammen mit ihrer Mutter! Was anfangs nach Büffeln und Spaßentbehrung klingt, entpuppt sich für die beiden als die „besten Ferien überhaupt“. Und auch für mich, Mutter der beiden und sowieso England-affin, sind es nicht nur lehrreiche Tage, sondern auch ein wunderbarer Ausflug in die längst vergangene Schulzeit und an die englische Südküste.

Der lange Sandstrand von Paignton an der "englischen Riviera". Im Frühjahr und Herbst, wenn die Badegäste weg gehört der Ferienort Einheimischen und Sprachschülern
Der lange Sandstrand von Paignton an der “englischen Riviera”. Im Frühjahr und Herbst, wenn die Badegäste weg sind, gehört der Ferienort Einheimischen und Sprachschülern

How do you do an der englischen Riviera?

Zugegeben: ich möchte während der Sprachferien mein Geschäftsenglisch verbessern und somit bin ich der Initiator für unsere gemeinsamen Sprachferien in England. Trotzdem brauche ich Max und Anna, die in ein bzw. zwei Jahren ihr Abitur absolvieren, nicht lange überreden. Im Internet stoße ich auf LAL Sprachreisen, die als größte Schule in England bereits seit 30 Jahren Sprachferien anbieten. Ihre Basis haben sie an der südenglischen Küste in Paignton in der Grafschaft Devon. Die sogenannte “englische Riviera“ verspricht überdurchschnittlich viele Sonnenstunden mit milden Temperaturen, Palmen, lange Sandstrände und frische Seeluft. Die Sonne lässt sich nach unserer Ankunft am Flughafen Heathrow nicht blicken, dafür steht sofort das Veranstalter-Team bei der Ankunft gut sichtbar bereit. An der Sammelstelle warten wir auf die anderen Studenten, dann geht es in Richtung Bus mit dem Ziel  Paignton. Auf der fünfstündigen Busfahrt verstecken sich grüne Felder und Wiesen jenseits der Autobahn in dicken Nebel- und Regenwolken. Die meteorologischen Aussichten sind verhalten, dafür ist die Stimmung im Bus unter den jungen Erwachsenen aus Deutschland, Frankreich und Russland schon recht entspannt.

Sprachferien in England und wohnen bei Vicky, der Gastmutter mit Herz

Nach der Ankunft in Paignton werden die Studenten auf ihre Gastfamilien verteilt. Wir nehmen das Taxi zu unserer Gastfamilie und lernen auch schon Lektion 1: „Do you want to drive?“ fragt der Taxifahrer, als ich seinen Platz einnehmen will. Wir sind in England, und da fahren nicht nur die Autos auf der „falschen“ Seite, auch die Fahrer sitzen da, wo sonst die Beifahrer Platz nehmen. Der Taxifahrer hat Übung darin, Gäste vom Kontinent humorvoll von seiner Fahrerseite zu vertreiben, wir jedoch werden noch ein bisschen üben müssen, bis wir uns an den Linksverkehr und seine Begleiterscheinungen gewöhnen. Die Fahrt zu unserer Gastfamilie dauert nur wenige Minuten, die Spannung auf unsere Unterkunft steigt. Vicky Heeley, Gastgeberin und Mutter von fünf Kindern zwischen vier und 18 Jahren, arbeitet seit mehreren Jahren mit LAL zusammen. In ihrem großen Haus, ehemals ein Hotel, belegen wir die obere Etage. Zum Frühstück und Abendessen, das jeden Abend um 18 Uhr serviert wird, können wir Küche und Esszimmer benutzen. Auch das Wohnzimmer mit TV steht uns zur Verfügung. „Feel at home“ – dieser Einladung kommen wir gerne nach!

Treffpunkt Paignton Pier

Der erste Schultag startet um  acht Uhr mit einer Einführung durch LAL-Mitarbeiterin Kelly, die das Leben und die Regeln in der Schule eingehend erklärt. Dann folgt der Eingangstest, der die Studenten in die unterschiedlichen Klassen einteilt. Anna und Max landen in einer fortgeschrittenen Klasse mit 13 Studenten, ich darf dem Kurs von Steve beitreten. Der sympathische Zwei-Meter-Lehrer unterrichtet nur Katerina aus Tschechien und mich. Morgens diskutieren wir über das Leben, Politik, über Reisen, lesen Texte und machen Grammatikübungen. Nachmittags habe ich Zeit, um mein eigenes Programm zu gestalten.

Die 236 Meter lange Paignton Pier. Im 19. Jahrhundert war der Ort noch ein kleiner Fischerort. Heute leben viele Bewohner vom Tourismus
Die 236 Meter lange Paignton Pier. Im 19. Jahrhundert war der Ort noch ein kleiner Fischerort. Heute leben viele Bewohner vom Tourismus

Bei Sonnenschein wandere ich entlang der wunderschönen, wilden Küste von Paignton ins romantische Brixham. Eine tolle Wanderung, die ich mit Fisch & Chips am Hafen von Brixham kröne. Auf eigene Faust erkunde ich das benachbarte Torquay, stöbere in Souvenir- und Buchläden und decke mich mit englischer Lektüre ein. Am Wochenende steht eine organisierte Tour ins malerische Cornwall mit einer traumhaften Küstenwanderung vom Fischerort Polperro ins bekannte Seebad Looe auf dem Programm.

Oh wie romantisch! Looe ist eine wunderschöne kleine Ortschaft mit etwa 5200 Einwohnern im Südosten von Cornwall
Oh wie romantisch! Looe ist eine wunderschöne kleine Ortschaft mit etwa 5200 Einwohnern im Südosten von Cornwall

Für Anna, Max und ihre neu gewonnenen Freunde sind die Nachmittage gefüllt mit Ausflügen in den Zoo, nach Stonehenge, Dartmoor und Exeter und ins „Battlefield Live Torbay“, wo sie sich bei einer sportlichen Verfolgungsjagd in Uniformen auspowern.  Die wechselnden Ausflüge von LAL bieten eine gelungene Mischung aus Natur, Kultur, Shopping, Sport und Abenteuer.

Ein Ausflug nach Stonehenge (UNESCO Weltkulturerbe) muss sein. Archäologen schätzen,  daß das berühmte Bauwerk zwischen 3000 und 2000 vor Chr. errichtet wurde
Ein Ausflug nach Stonehenge (UNESCO Weltkulturerbe) muss sein. Archäologen schätzen, daß das berühmte Bauwerk zwischen 3000 und 2000 vor Chr. errichtet wurde
Abschiedsfoto: Anna und Max mit den neuen aus der Sprachschule Fotos: Doris Schober
Abschiedsfoto: Anna und Max mit den neuen Freunden aus der Sprachschule  Fotos (6): Doris Schober

Abends treffen sich die jugendlichen Studenten am Pier in Paignton, während ich mit Vicky und ihren Freunden, die das Wochenende in  dem Seebad genießen, am großen Küchentisch sitze und über „Gott und die Welt“ rede. Die Woche ist viel zu schnell vorbei und wir sind fast ein wenig traurig, als wir die Koffer packen. Unser Sprachurlaub hat uns nicht nur im Umgang mit der englischen Sprache gestärkt. Wir alle haben neue Freunde gefunden, in England, in Tschechien, in Frankreich und in Deutschland. Das Motto der Schule „Loving a language“ ist nicht nur eine Marketing-Floskel, es ist gelebt und echt. Die sympathischen Lehrer und das gesamte Team machen es leicht, die Sprache, die Menschen und die Geschichten rund um Torbay mit Spaß und Humor zu entdecken. Wenn Reiseleiter Jim bei den organisierten Ausflügen die Gruppe mit „Hello you lovely students“ begrüßt, wirkt das weder aufgesetzt noch anzüglich. Es ist diese liebenswerte, erfrischende  britische Art, die den feinen Unterschied macht – ob beim Schlange stehen vor dem Bus, in der Schule, im Geschäft oder im Pub.

Doris Schober

Infos:

Der zu FTI gehörende Veranstalter LAL bietet Sprachreisen für Kinder ab neun Jahren, für Jugendliche ab 16 Jahren,  Abiturvorbereitungskurse, Kurse für Erwachsene und für Familien. Die Sprachferien können in England, Schottland, Irland, auf Malta, Italien, Frankreich, in Australien, Neuseeland, USA, Kanada und weiteren Ländern gebucht werden. Neben ein- und zweiwöchigen Standardkursen hat der Anbieter auch Langzeitkurse von vier bis 32 Wochen oder Work &Travel Programme, z.B. in Australien im Programm. Und das kostet die Reise: Eine Woche für Schüler mit Standardkurs, Freizeitpaket und Unterbringung in der Gastfamilie mit Halbpension gibt es ab 595 Euro, Jugendliche ab 16 J. zahlen 660 Euro. Erwachsene zahlen für den Kurs 240 Euro und für die Unterbringung mit HP ab 290 Euro.  www.lal.de

 

 

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