Auf nach Mexiko uns Land der Kicker!
Nicht nur die Brasilianer, sondern auch die Mexikaner sind traurig! So wie jede Nation wollten auch sie Fußballweltmeister werden. Wieder einmal erreichten die Spieler nur das Achtelfinale, wie schon mehrmals übrigens. Schade, ich hätte es Mexikos Keeper Guillermo Ochoa gegönnt, das er den Ball hält und die Mannschaft weiter kommt. Denn auf meiner letzten Erlebnisreise durch Yucatán haben mir Mexikaner erzählt, dass Fußball zu ihrem Leben gehört und das sie eine besondere Beziehung zum Ballspiel haben.
Zu den Spielfeldern im Dschungel von Mexiko
Man nimmt an, dass die Mayas (Ureinwohner) das Spiel sogar erfunden haben. Bei Ausgrabungsarbeiten im Dschungel haben Archäologen mehr als 1000 Spielfelder entdeckt. Einige Plätze sind sogar zu besichtigen. Zum Beispiel in Chichén Itzá. Der um 400 nach Chr. von den Mayas bewohnte Ort ist ein beliebtes Ausflugsziel für die Badeurlauber der Riviera Maya und gehört zu den Sehenswürdigkeiten der Halbinsel Yucátan. Dort befindet sich auch der Ballspielplatz Juego de Pelota. Mit 91 x 36 Metern das größte und am besten erhaltene Spielfeld Mexikos. An den 75 Meter langen Begrenzungsmauern der Arena sind Ringe aus Stein zu sehen, die Tore von damals. Auch eine besondere Geschicklichkeit wurde von den Spielern erwartet. Der Ball aus Kautschuk durfte nicht mit den Füßen und auch nicht mit den Händen berührt werden. Das runde Etwas musste mit der Hüfte durch den gegnerischen Ring gekickt werden. Eine akrobatische Herausforderung und ein Spiel, das nur die Besten beherrschten.
Zu den Attraktionen Chichén Itzás gehört auch die Pyramide des Kukulkán. 30 Meter hoch ist der Tempel mit den neun Terrassen und den 365 Stufen. Genauso viele, wie das Jahr Tage hat. Das zeugt von der alten Kultur und dem großen Wissen der Mayas. „Sie waren Mathematiker und Astronomen“, erzählt der Reiseleiter. Interessant ist, wie die Schlangenköpfe am Ende der Treppen platziert sind. Am 21. März und 23. September fällt der Schatten der Sonne so, dass der Betrachter den Eindruck hat, als ob sich das Reptil langsam den Tempel hinunter schlängelt. Mein Tipp: Am frühen Morgen Chichén Itzá besuchen bevor die Reisebusse mit den Tagesausflüglern eintrudeln.
Zu den Besucher-Magneten Mexikos gehört Mérida, die größte Stadt Yucatáns. Sie wurde von Francisco de Montejo 1542 auf dem Gelände einer früheren Maya-Siedlung gegründet. Mit der Pferdekutsche fahren wir über den Paseo de Montejo. Die Straße erinnert ein wenig an den Champs-Elysées in Paris. Rechts und links der Prachtstraße stehen perfekt restaurierte Herrenhäuser. Kein Wunder, dass hier wohlhabende Mexikaner ihren Lebensabend verbringen.
Genieße jeden Tag, als ob es der letzte wäre – sagt eine alte Maya-Weisheit! Also nichts wie raus an den Strand. Weißer Zuckersand, smaragdgrün leuchtendes Meer und Hotelanlagen in allen Preisklassen bietet die Riviera Maya, der Küstenstreifen zwischen Cancún, Playa del Carmen und Tulum.
Die Fußgängerzone von Playa del Carmen ist gut besucht. Aus den Bars ertönt Mariachi-Musik. Und wenn am Abend die Show im Freizeitpark Xcaret südlich von Cancún beginnt, dann feuern die Fans mit Trommeln und Pfeifen die Maya-Ballspieler an. Die Männer auf dem Spielfeld tragen historische Gewänder und zeigen den Fans auf den Rängen, wie man mit einem gekonnten Hüftschwung den Ball erwischt. Besser kann die Stimmung auch bei einer Weltmeisterschaft nicht sein. www.visitmexico.com
Fotos: © Marita Persian