An Naomi kommt keiner vorbei! Auch wer nicht The State, das bekannte Art Deco Theater in der 49 Market St in Sydney besuchen möchte, wird von der hübschen rothaarigen mit einem freundlichen “How are you this day” begrüßt – auch wir auf dem Weg vom Hotel zum Kafe Kaz, unserem neuen Lieblings- Coffeeshop in der Pitt St.
In Sydney ticken die Uhren anders
Spätestens am zweiten Tag ist klar: Wir sind am anderen Ende der Welt und dort ticken die Uhren anders. Denn Naomi ordert nicht nur Taxis und platziert die Besucher im Restaurant des Theaters. Die Frau mit dem Pagenschnitt weiß auch wo der Bus zum Bondi Beach abfährt, grüßt vorbei laufende Passanten und ist zudem eine tolle Werbung für die heimliche Hauptstadt der Aussies und ihre Freundlichkeit.
Vielleicht liegt es an der Sonne und dem ganzjährig milden Klima? Fest steht, die Australier genießen den Ruf eine entspannte Nation zu sein. Und das gefällt mir. An der Bushaltestelle stellen wir uns genau so geduldig und diszipliniert in die Reihe der Wartenden, um dann zum Circular Quay in den Hafen zu fahren. Von dort ist es nur noch ein kleiner Katzensprung bis zur Oper, dem Sydney-Besuchermagnet überhaupt.
Nach dem internationalen Gewusel auf der Treppe zur Sydney Opera und dem ständigen sich in Pose stellen der Girls für die Facebookfreunde sowie einem Spaziergang über die 503 Meter lange Harbour Bridge, liebevoll von den Bewohnern coat hanger (Kleiderbügel) genannt, steigen wir auf die Fähre nach Mosman Bay, einem der vielen grünen Vororte. Schließlich will man ja wissen wie es sich so lebt in der 4-Millionen Metropole. An den Rändern der Bay, umgeben von Blumengärten, ein Haus schöner als das andere. Dazwischen kleine Yachthäfen. Not bad – dort wohnen, wo andere Urlaub machen. Die traumhafte Lage der Stadt mit den unzähligen Buchten hat auch viele Einwanderer begeistert. Nur ein paar Hundert Meter vom Circular Quay hat alles begonnen. Die historische Altstadt
The Rocks ist die älteste Australiens. Im Jahre 1788 wurden dort britische Häftlinge ausgesetzt, die auf der steinigen Halbinsel Hütten bauten. Heute ist The Rocks ein Szeneviertel mit Bars, Restaurants, Geschäftsarkaden, Galerien. Wir bleiben ein bisschen und machen es uns auf dem Rasen am Rocks Square in der Playfair Street bequem. Auf der Bühne findet gerade (wie übrigens an fast jedem Wochenende) ein kostenloses Openair-Konzert statt.
Sydney is a lovely City, sagen die Bewohner, denn kaum eine andere Großstadt hat so viele Parks und Strände zu bieten wie diese. Bondi Beach ist der berühmteste in Sydney, so steht es im Reiseführer. Der localbus Nummer 333 für 5 AUD (Tickets muss man am Automaten ziehen, nicht beim Busfahrer) fährt direkt zum Beach. In Australien gibt es keine Privatstrände. Jeder Strand gehört jedem, auch uns an diesem perfekten Sommertag Anfang Februar.
Fotos: Marita Persian/baw