Zypern hat komfortable Hotels, idyllische Buchten und weite Strände – eine tolle Insel für Bade-Urlauber. Aber nicht nur!
Zypern ist viel zu Schade um nur am Strand zu liegen. Davon konnte ich mich in den Dörfern im Hinterland überzeugen. Hier wohnen die Feriengäste in urigen Häusern aus Feldsteinen, die nicht selten 200 Jahre alt und perfekt saniert sind. Ruhe genießen, lautet dort das Motto und wer will bekommt sogar Familienanschluss. Zum Beispiel in Arsos, einem idyllischen Weindorf, etwa 40 Kilometer von Limassol entfernt.
Gastfreundschaft zwischen den Weinbergen
Kleftiko aus dem Steinofen
Zum Landleben genießen gehört auch Kleftiko, der Lammbraten. Über mehrere Stunden wird er im Steinofen unter freiem Himmel gegart. Doch bevor das Essen serviert wird kommt erst einmal Mezé, die traditionelle Vorspeise, auf den Tisch: Zum Beispiel gegrillter Halloumi-Käse, Bohnen in Tomatensauce, gefüllte Weinblätter, Kichererbsen-Mus, Oliven, Bauernsalat, gebackene Kartoffeln und selbst gebackenes Brot.
Ein Dorf, in dem keiner wohnt
Meistens sind es zehn bis 15 Speisen, die in kleinen Schalen auf den Tisch kommen. Die perfekte Stärkung nach einem Wandertag im Troodos-Gebirge mit der höchsten Erhebung dem Olympos (1952 m). Wer jetzt denkt – das ist nichts für mich – weil viel zu heiß, irrt sich: In den Bergen ist es auch im Sommer angenehm kühl, Schatten spenden Kiefern, Zwergeichen, Zypressen und Zedern. Am nächsten Tag fahren wir über kurvenreiche Straßen nach Ficardou.
Das ist ein denkmalgeschütztes, verlassenes Dorf in der zypriotischen Bergwelt. Der letzte Bewohner wurde 97 Jahre alt und lebte dort sein ganzes Leben. Die jungen Leute hielten es nicht so lange aus, ihnen fehlte die Perspektive. Die meisten gingen in die Touristenorte an die Küste, erzählt Tatjana Paraskeva, die uns durch das Dorf führt und uns zeigt, wie die Menschen dort gelebt haben.
Kloster der Glückseeligkeit
Nicht weit von Ficardou entfernt befindet sich das Machairas-Kloster, das in einen Berg gebaut ist.
Wir lernen den 35jährigen Pater Josef (er lehnte es ab fotografiert zu werden!) kennen, wollen von ihm wissen wie das Leben im Kloster ist. Er erzählt uns, dass sein Tag um drei Uhr morgens beginnt, anschließend sind alle 30 Mönche vier Stunden zusammen beim Gottesdienst. Danach geht jeder an seine Arbeit, in die Bibliothek, in die Gärtnerei, in die Küche. Gegessen wird kein Fleisch und es gibt auch keinen Alkohol zu trinken. Josef, der an diesem Tag für die Besucher zuständig ist zeigt uns die Kirche mit der Ikone der Heiligen Jungfrau Maria. Das Kloster habe ihn schon früh fasziniert, erzählt er. Mit 24 Jahren, gleich nach dem Theologiestudium, ist er eingetreten und er ist glücklich dort. Der Mönch vermisst keinen Computer und auch kein Handy. Lebt aber trotzdem im hier und heute und i s nicht weltfremd. Unterwegs noch einen gesüßten Mokka aus fein gemahlenem Kaffee bevor es zurück ans Meer geht.
An der Küste der Aphrodite
Zypern ist die „Insel der Götter“. Der Sage nach ist Aphrodite, die Göttin der Liebe und der Schönheit, als Schaumgeborene in der Nähe von Paphos aus dem Meer gestiegen.
Mein Hotel, das Mare Village by Atlantica liegt im Norden, etwa vier Kilometer von Agia Napa entfernt, direkt am Meer an einer feinen Sandbucht. Fast alle Zimmer haben einen eigenen Pool. Doch bevor es ins Zimmer geht heißt es erst einmal Schuhe aus und barfuß den Strand entlang… Für mich ist das die beste Art um den Tag Revue passieren zu lassen
Übrigens: Zypern ist ein Ganzjahresreiseziel und wird das Trendziel der nächsten Jahre sein, das jedenfalls glaubt, Direktorin der Fremdenverkehrszentrale Zypern. Bei durchschnittlich milden Temperaturen von 18 bis 20 Grad kann man hier ideal den Winter abkürzen. „Dazu kommen die kurze Flugzeit von etwa drei bis vier Stunden ab Deutschland und unsere tollen Hotelstandards“, sagt die Direktorin.
Interessanter Artiekl!
Danke
Ja, sehr gut geschrieben. Jetzt habe ich ein Problem – ich möchte nach Zypern!!!